FAQ
Mineralstoffversorgung
Heu und Weidegras enthalten heute oft deutlich weniger Mineralstoffe als früher. Das liegt an ausgelaugten Böden, Monokulturen und der intensiven Nutzung der Wiesen. Dadurch fehlen wichtige Spurenelemente, die früher auf natürliche Weise ins Futter gelangten.
Ein Mangel kann sich durch stumpfes Fell, schlechte Hufqualität, Leistungsschwäche, Muskelverspannungen, ein schwaches Immunsystem oder Verdauungsprobleme zeigen. Oft sind die Symptome zunächst unspezifisch – daher ist eine gezielte Versorgung besonders wichtig.
Klassische Anzeichen sind z. B. Müdigkeit, matte Ausstrahlung, vermehrte Infektanfälligkeit oder ein schleppender Fellwechsel. Ein Blutbild beim Tierarzt oder eine Heuanalyse können ebenfalls Hinweise liefern.
Mineralfutter deckt den Grundbedarf an Mineralstoffen und Spurenelementen ab. Ergänzungsmittel wie MSM, Spirulina oder Grünlippmuschel haben gezielte Zusatzwirkungen – etwa auf Gelenke, Stoffwechsel oder Immunsystem – und kommen oft zusätzlich zum Einsatz.
Grünlippmuschelextrakt enthält natürliche Bausteine für den Gelenkknorpel und wirkt entzündungshemmend. Es wird häufig bei älteren Pferden, Sportpferden oder Arthrose unterstützend eingesetzt.
MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die Sehnen, Bänder und Gelenke stärkt. Es unterstützt den Bewegungsapparat, wirkt schmerzlindernd und hilft bei Entzündungen. Besonders hilfreich für ältere Pferde oder bei hoher körperlicher Belastung.
Ja, Spirulina liefert eine große Menge an hochwertigen Eiweißen, Vitaminen und Mineralien. Es stärkt das Immunsystem, unterstützt den Fellwechsel und hilft dem Stoffwechsel – besonders in Phasen höherer Belastung oder bei Stoffwechselerkrankungen.
Sie unterstützen die Darmflora. Probiotika (lebende Bakterien oder Hefen) fördern eine gesunde Verdauung. Präbiotika sind Faserstoffe, die den „guten“ Darmbakterien als Nahrung dienen. Eine gesunde Darmflora verbessert die Nährstoffaufnahme und stärkt das Immunsystem.
Ja, wie bei allem ist das richtige Maß entscheidend. Eine Überversorgung kann ebenfalls zu Problemen führen. Idealerweise lässt man sich individuell beraten – etwa durch eine Rationsberechnung oder den Tierarzt.
Zum Beispiel:
- wenn das Heu nährstoffarm ist
- im Fellwechsel
- bei älteren Pferden
- nach Krankheiten oder Wurmkuren
- bei hoher sportlicher Belastung
- bei Verdauungsproblemen oder Arthrose
Gelenke, Muskeln, Sehnen
Weil Vorbeugung der beste Schutz ist: Gelenke, Sehnen und Muskulatur stehen bei jedem Schritt unter Belastung – egal ob im Freizeit- oder Sporteinsatz. Eine tägliche Versorgung mit gezielten Nährstoffen hilft, den Bewegungsapparat von Anfang an zu stärken und Verschleißerscheinungen im Alter vorzubeugen.
Grünlippmuschelextrakt enthält natürliche Gelenkbausteine wie Omega-3-Fettsäuren und Glykosaminoglykane. Diese fördern die Knorpelbildung, wirken entzündungshemmend und unterstützen eine geschmeidige Gelenkfunktion – besonders wertvoll bei beanspruchten oder alternden Pferden.
MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die wichtig für den Aufbau von Sehnen, Bändern, Knorpel und Fell ist. Schwefel fördert die Elastizität des Gewebes, unterstützt ein gesundes Immunsystem und kann Entzündungen lindern – ideal bei steifen Gelenken oder nach hoher Belastung.
Kollagen ist ein Grundbaustein für Bindegewebe, Sehnen und Knorpel. Es sorgt für Stabilität und Flexibilität. Durch die tägliche Fütterung von Kollagenhydrolysat bekommt der Pferdekörper leicht verfügbare Bausteine, um Gewebe zu erneuern und zu stärken – besonders in Trainings- oder Wachstumsphasen.
Ja, Spirulina ist ein echtes Multitalent! Die Mikroalge liefert hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Sie unterstützt den Muskelaufbau, fördert die Regeneration, stärkt das Immunsystem und bringt Schwung in Fell und Vitalität – ganz gleich ob Jungpferd, Turnierpferd oder Senior.
Chondroitinsulfat speichert Wasser im Knorpel und sorgt dafür, dass dieser elastisch und stoßdämpfend bleibt – wie ein natürlicher Puffer bei jeder Bewegung. Es schützt vor Knorpelabbau, fördert die Belastbarkeit der Gelenke und unterstützt deren Geschmeidigkeit – auch im Alter.
Ja – im Idealfall sogar in einem hochwertigen Kombiprodukt. Viele moderne Ergänzungsfuttermittel vereinen Grünlippmuschel, MSM, Kollagen, Chondroitin & Co in sinnvoll abgestimmter Dosierung. So muss man nicht mehrere Produkte mischen und gewährleistet eine gleichmäßige Versorgung.
Das ist individuell – meist zeigen sich erste positive Effekte nach 3–6 Wochen. Wichtig ist die tägliche, regelmäßige Gabe über längere Zeit, damit sich Knorpel- und Gewebestrukturen wirklich regenerieren oder erhalten können.
Nein – Ergänzungsfuttermittel sind kein Ersatz für medizinische Therapien. Sie dienen der Unterstützung und Vorbeugung. Bei konkreten Erkrankungen oder Lahmheiten sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Grundsätzlich ja – ob Jungpferd, Freizeitpferd, Senior oder Sportler. Je nach Belastung, Alter oder Vorgeschichte kann sich der Bedarf unterscheiden. Eine bedarfsgerechte Auswahl – ggf. mit Beratung – ist sinnvoll, aber viele Produkte sind breit einsetzbar und gut verträglich.
Magen/Darm
Etwa 70 % der Immunzellen befinden sich im Darm. Das heißt: Ist der Darm gesund und in Balance, funktioniert auch das Immunsystem besser. Eine stabile Darmflora ist daher eine Grundvoraussetzung für ein widerstandsfähiges Pferd.
Präbiotische Hefezellwände (MOS & β-Glucane) sind spezielle Ballaststoffe aus der Hefe. Sie dienen als Nahrung für gute Darmbakterien, stärken die Darmschleimhaut, können schädliche Keime binden und das Immunsystem anregen. Ideal zur täglichen Unterstützung – besonders bei jungen oder empfindlichen Pferden.
Präbiotika sind „Futter“ für gute Bakterien (z. B. Ballaststoffe wie MOS), Probiotika sind lebende Mikroorganismen (wie Lebendhefe), die gezielt das Gleichgewicht der Darmflora verbessern. Im Zusammenspiel wirken sie als Synbiotikum – eine besonders effektive Kombination.
Lebendhefe kommt aktiv im Dickdarm an und hilft dort, ein stabiles mikrobielles Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Sie fördert die Verdauung von Rohfaser, senkt schädliche Gärprozesse und verbessert die Verwertung von Heu & Co – das steigert Vitalität und Wohlbefinden.
Colostrum liefert natürliche Immunfaktoren (z. B. Antikörper) und Wachstumsfaktoren, die das Immunsystem stärken und die Darmwand regenerieren helfen. Es unterstützt die Abwehrkräfte besonders in Stressphasen, nach Krankheiten oder bei Futterumstellungen.
Diese natürlichen Rohfasern liefern wertvolle Ballaststoffe, regen die Darmbewegung an und dienen den guten Darmbakterien als Nahrung. Pektine aus Apfel und Karotte sind besonders magenschonend und können das Darmmilieu harmonisieren – ideal für empfindliche Pferde.
Eine kontinuierliche Fütterung unterstützt die Darm- und Immunfunktion dauerhaft. Gerade vorbeugend – bei Wetterumschwung, Stallwechsel, Turnieren oder Fellwechsel – hilft sie, das Pferd stabil und widerstandsfähig zu halten.
Ja – die Stoffe ergänzen sich sinnvoll. Präbiotika fördern die Wirkung der Probiotika, Rohfasern schaffen das passende Milieu im Darm und Colostrum stärkt zusätzlich das Immunsystem. Gemeinsam entfalten sie eine ganzheitliche Wirkung auf Verdauung und Abwehrkraft.
Für alle – aber besonders für:
- Pferde mit schlechter Futterverwertung oder schwacher Abwehr
- Pferde mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt
- Jungpferde, Senioren oder Rekonvaleszenten
- Tiere in Stressphasen (z. B. Umstellung, Transport, Training)
Oft schon nach wenigen Tagen verbessert sich die Futteraufnahme oder die Kotkonsistenz. Die volle Wirkung entfaltet sich meist innerhalb von 2–4 Wochen – vorausgesetzt, die Fütterung erfolgt täglich und kontinuierlich.
Ja – gerade bei Naturstoffen wie Hefe, Rohfasern und Colostrum ist eine langfristige Gabe unproblematisch. Sie stärken das Pferd „von innen heraus“ und sind gut verträglich.
Allgemein
Viele Fertigfutter sind nicht exakt auf die individuellen Bedürfnisse eines Tieres abgestimmt. Faktoren wie Alter, Aktivitätslevel, Haltung, Stress oder Vorerkrankungen beeinflussen den Nährstoffbedarf. Sowohl Mängel als auch Überversorgungen können unbemerkt zu Problemen führen.
VetElements setzt auf das Prinzip: Prävention statt Symptomtherapie. Unsere Produkte basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen, kombiniert mit modernem Ernährungswissen. Sie wurden gemeinsam mit Tierärzten, Wissenschaftlern und Ernährungsexperten entwickelt – für eine bedarfsgerechte und sinnvolle Unterstützung im Alltag.
Ja, in vielen Fällen. Eine ausgewogene, hochwertige Versorgung stärkt nachweislich das Immunsystem, den Bewegungsapparat und die Verdauung. Viele chronische Beschwerden entstehen durch schleichende Mangelzustände oder Überbelastungen – gezielte Ergänzungen helfen, diese frühzeitig auszugleichen.
Nicht jedes Tier braucht alles, aber viele profitieren von etwas. Gerade bei ständigen Belastungen, einseitiger Ernährung oder empfindlichen Tieren können ausgewählte Ergänzungen helfen, den Organismus im Gleichgewicht zu halten – bevor Beschwerden auftreten.
Oft zeigen Tiere erst spät sichtbare Symptome. Warnzeichen können z. B. Leistungsabfall, häufige Infekte, stumpfes Fell, Gelenkprobleme oder Verdauungsbeschwerden sein. Eine Beratung beim Tierarzt oder eine Rationsanalyse geben zusätzlich Sicherheit.
Nein – sie sind ergänzend, nicht heilend. Sie dienen der täglichen Unterstützung von Körperfunktionen, basieren aber auf tierärztlicher Erfahrung und ernährungswissenschaftlichen Grundlagen. Medikamente ersetzen sie nicht, aber sie können helfen, deren Notwendigkeit zu verringern.
Die Überzeugung, dass echte Tiergesundheit bei der täglichen Versorgung beginnt. Dr. Wilfried Tiegs und sein Team wollten nicht nur Symptome behandeln, sondern Ursachen vermeiden. Aus dieser Haltung entstand VetElements – eine Marke für verantwortungsvolle Tierhalter mit Weitblick.
Alle – egal ob jung oder alt, sportlich oder gemütlich. Besonders sinnvoll sind unsere Produkte für:
- Tierhalter, die bewusst vorsorgen möchten
- Tiere in Belastungssituationen (z. B. Training, Umstellung, Reisen)
- Tiere mit sensibler Verdauung oder schwachem Immunsystem
- Senioren oder Tiere mit Gelenk- oder Stoffwechselthemen
Achte auf:
- tierärztliche Beratung oder Begleitung bei Unsicherheiten
- transparente, natürliche Inhaltsstoffe
- wissenschaftlich nachvollziehbare Rezepturen
- keine übertriebenen Heilsversprechen
Gesundheit beginnt im Napf – nicht erst beim Tierarzt. Mit der richtigen, natürlichen Unterstützung im Alltag lässt sich das Wohlbefinden unserer Tiere oft langfristig erhalten. Vorbeugung ist die beste Form der Fürsorge.
Pulver vs. Pellets
Die Nährstoffe an sich wirken gleich, sofern sie in gleicher Menge aufgenommen werden. In einem hochwertigen Produkt sind Vitamine, Mineralien etc. enthalten – ob in Pulver- oder Pelletform ändert ihre chemische Funktion im Körper nicht. Wichtig ist vielmehr, dass das Pferd das Ergänzungsfutter überhaupt frisst. Ein Zitat bringt es auf den Punkt: „Hauptsache, das Pferd frisst’s“. Wenn also ein Pferd ein Pulver partout verweigert, man ein Pellet jedoch problemlos ins Futter bekommt, ist das Pellet in diesem Fall sinnvoller, als wenn das beste Pulver im Trog liegen bleibt. Abgesehen von der Akzeptanz gibt es aber die oben erläuterten Unterschiede: Pulver enthalten oft weniger Zusatzstoffe und sind schonender hergestellt, während Pellets Zusatzstoffe und Hitzeeinwirkungen mitbringen können. Kurz gesagt: Für die Wirksamkeit der Nährstoffe ist die Aufnahme entscheidend – die Form beeinflusst vor allem die Zusatzstoffe und Handhabung, nicht die Nährstofffunktion.
Melasse (Zuckerrübensirup) wird bei der Pellet-Herstellung häufig als Bindemittel und Geschmacksstoff eingesetzt. Durch ihre klebrige Konsistenz sorgt Melasse dafür, dass Pellets stabil bleiben und nicht zerbröseln. Gleichzeitig macht sie das Futter süßer und attraktiver für das Pferd. Ähnlich werden teils Zucker, Getreidestärke oder Apfeltrester zugesetzt, um die Schmackhaftigkeit zu erhöhen. Der Nachteil ist offensichtlich: Es kommen zusätzliche einfache Kohlenhydrate ins Futter. Zwar sind die Mengen pro Portion meist relativ klein (z.B. oft unter 5–10 % des Pelletgewichts), aber für sehr empfindliche Pferde kann selbst das relevant sein. Besonders bei stoffwechselkranken Pferden (EMS, Hufrehe, PSSM, Cushing etc.) raten Experten zu melasse- und getreidefreien Futtermitteln. Daher haben Pulver hier einen Vorteil, da sie in der Regel keine Melasse enthalten. Pellets ohne Melasse gibt es ebenfalls (diese verwenden dann alternative Presshilfen), doch als Faustregel gilt: Wenn auf der Deklaration Melasse oder Zuckerarten stehen, sollte man bei Risikopferden vorsichtig sein. Melasse dient technisch einem Zweck, bringt aber Zucker mit – daher ist sie mit Vorsicht zu genießen.
In der Regel deutlich weniger als Pellets. Ein gutes Pulver kommt oft ganz ohne technologische Zusatzstoffe aus. Da nichts gepresst werden muss, entfällt die Notwendigkeit für Bindemittel wie Stärke oder Sirup. Viele Pulver bestehen aus einer einfachen Mischung von Wirkstoffen (Mineralien, Vitaminen, Kräutern etc.), ohne weitere Zutaten. Allerdings gibt es Ausnahmen: Manche Pulver enthalten geringe Anteile an Trägerstoffen wie z.B. Hefezellwand, Traubenzucker oder Calciumcarbonat, um bestimmte Vitamine besser zu verteilen oder das Pulver rieselfähig zu machen. Diese Mengen sind jedoch meist klein im Vergleich zu den Füllstoffen in Pellets. Auf Konservierungsmittel können Pulver oft verzichten, weil ihr Feuchtigkeitsgehalt sehr gering ist (dadurch verderben sie nicht so schnell). Unterm Strich kann man sagen: Pulver sind „ehrlich“ deklariert – was drauf steht, ist größtenteils auch drin, ohne viel drumherum. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft: Stehen dort fast nur Nährstoffe und vielleicht 1–2% Träger (z.B. Kieselgur als Trennmittel), ist das Pulver sehr puristisch. Bei einem Pellet findet man eher mehrere technologische Zusatzstoffe (Bindemittel, Aromastoffe, Melasse etc.), was auf mehr Füllstoff hindeutet.
Viele Pferde nehmen Pulver anstandslos auf, insbesondere wenn es gut untermischt wird. Einige Tipps, falls es Schwierigkeiten gibt:
- Futter leicht anfeuchten: Mischen Sie das Pulver mit dem Kraftfutter oder dem Mash und geben Sie etwas Wasser (oder Öl) hinzu, sodass es an den Futterstückchen haftet. Ein leicht angefeuchtetes Futter verhindert, dass das Pulver herausgeblasen wird oder als Staub im Trog liegen bleibt.
- Langsam angewöhnen: Falls der Geschmack oder Geruch des Pulvers ungewohnt ist, steigern Sie die Menge schrittweise. Beginnen Sie z.B. mit einer kleinen Prise im Futter und erhöhen Sie alle paar Tage ein wenig. So kann sich das Pferd an den neuen Geschmack gewöhnen, ohne das Futter zu verweigern.
- Mit Leckerem kombinieren: Bei sehr mäkeligen Pferden hilft es, das Pulver mit etwas besonders Schmackhaftem zu vermengen. Beispielsweise rühren manche Besitzer Pulver in Apfelmus oder unmelassierte Rübenschnitzel ein, da der süßliche Apfelgeschmack oder das Aroma des Rübentresters das Pulver überdeckt. Auch ein bisschen Karottenbrei oder eingeweichte Heucobs können als Träger dienen, um das Pulver „schmackhaft zu verpacken“. Wichtig ist, nicht zu viel Extra-Energie (Zucker) damit einzuführen – aber kleine Mengen dienen dem Zweck.
- Frische und Qualität prüfen: Manchmal verweigern Pferde ein Pulver, wenn es alt, ranzig oder von schlechter Qualität ist. Achten Sie daher auf Haltbarkeit und lagern Sie Pulver trocken und dunkel. Ein leicht muffiges oder oxidiertes Pulver sollten Sie lieber ersetzen. Hochwertige Pulver sind in der Regel lange haltbar, weil sie trocken sind – dennoch lohnt ein prüfender Geruchstest vor der Fütterung.
Letztlich gilt: Geduld und Ausprobieren. Jedes Pferd hat individuelle Vorlieben. Falls trotz aller Maßnahmen ein bestimmtes Pulver nicht akzeptiert wird, kann man entweder ein anderes Produkt versuchen (manche Hersteller bieten das gleiche Supplement in verschiedenen Geschmacksrichtungen an) oder – falls erhältlich – auf die Pelletvariante ausweichen. Immerhin nützt das beste Präparat nichts, wenn es im Futtertrog liegen bleibt. Zum Glück gewöhnen sich die meisten Pferde mit der Zeit an Pulver, vor allem wenn positive Effekte spürbar werden (manche Pferde „merken“, dass ihnen ein Supplement guttut, und fressen es dann freiwilliger).
Ja, es gibt einige praktische Vorteile, die Pellets mit sich bringen. Pellets stauben kaum, was für empfindliche Pferde (z.B. mit Stauballergie oder COB) und auch für den Stallalltag angenehm ist. Durch die Pressung und die oft zugesetzte Melasse sind Pellets fest und krümeln nicht, sodass beim Verfüttern weniger Staub in die Luft gelangt. Außerdem sind Pellets oft schmackhafter: Die bereits erwähnte Melasse, Getreideflocken oder zugesetzte Aromen sorgen dafür, dass viele Pferde Pellets gieriger fressen als ein neutrales Pulver. Das kann bei wählerischen Tieren entscheidend sein. Portionshandhabung ist ein weiterer Punkt – Pellets lassen sich mit einem Messbecher portionieren, ohne dass Pulverreste an Eimern oder Händen haften. In einem Pensionsstall etwa greifen Pfleger nicht so gerne in diverse Pulverdosen, während ein abgemessenes Pelletsäckchen sauber und einfach ins Futter gekippt werden kann.
Man sollte aber die Relation der Vorteile sehen: Die genannten Punkte betreffen vor allem die Handhabung und Akzeptanz, weniger die inhaltliche Qualität. Wenn ein Pferd also keinerlei Probleme mit Pulver hat, überwiegen aus fachlicher Sicht die oben erläuterten Vorteile der Pulverform. Für Pferde, die Pulver konsequent verweigern oder starke Staubprobleme haben, sind Pellets jedoch eine sinnvolle Alternative. Denn letztlich gilt: Das beste Ergänzungsfutter bringt nichts, wenn das Pferd es nicht aufnimmt. In solchen Fällen darf man ruhig zum Pellet greifen, sofern es von den Inhaltsstoffen her passt. Eine mögliche Strategie ist auch, zunächst Pelletform zu füttern und später auf Pulver umzusteigen, wenn das Pferd sich an den Geschmack gewöhnt hat – so kann man langfristig die Vorteile der Pulverform nutzen, ohne zu Beginn Akzeptanzprobleme zu haben.
Sowohl Pulver- als auch Pellet-Ergänzungsfutter haben ihre Daseinsberechtigung. Pulver bieten ernährungsphysiologische und technologische Vorteile: Sie kommen ohne unnötige Zusatzstoffe aus, schonen empfindliche Inhaltsstoffe, liefern hohe Wirkstoffdichten, enthalten keinen versteckten Zucker und lassen sich flexibel dosieren. Pellets punkten dafür bei der Anwendungsfreundlichkeit: wenig Staub, oft guter Geschmack und praktische Handhabung. Entscheidend ist, die Bedürfnisse des eigenen Pferdes zu kennen und abzuwägen. Mit dem Wissen um die Unterschiede kann man informierte Entscheidungen treffen – und das Ergänzungsfutter wählen, das sowohl zum Pferd als auch zum Fütterer passt. Denn ein informierter Pferdehalter ist der beste Garant dafür, dass sein Schützling optimal versorgt wird.